- Insgesamt 80 Berufsgruppen bei LEGO-City vertreten
- die Top 3 der Berufe sind: PolizistInnen, Feuerwehrleute, RennfahrerInnen
- mit 44 vergebenen Jobs gab es im Jahre 2019 die meisten Berufe für Frauen


Der Girls’ Day
Der Girls’ Day ist ein bundesweiter Berufsorientierungstag, bei dem Mädchen ab der fünften Klasse die Möglichkeit bekommen, frei von Klischees oder Stereotypen in technische und handwerkliche Berufe hineinzuschnuppern. Noch immer sind Frauen und Mädchen in diesen Berufsgruppen unterrepräsentiert und man möchte früh anfangen, ihr Interesse zu wecken.
Was aber, wenn man noch früher anfängt, nämlich schon beim Spielzeug? Eines der beliebtesten Spielzeuge ist nach wie vor LEGO - insbesondere die Reihe LEGO-City. Kinder können sich ausprobieren, bauen, werkeln und kreativ sein. Natürlich haben die kleinen gelben Figuren daher Berufe, die für Kinder besonders spannend sind: PolizistInnen, Feuerwehrleute, ForscherInnen und viele mehr.
Seit der Entstehung von LEGO-City im Jahre 1978 brachte der Hersteller 2086 männliche und 487 weibliche Spielfiguren in dieser Reihe heraus. Davon hatten insgesamt 311 Frauen einen Beruf, während 1795 Männer der kleinen gelben Figuren berufstätig waren.
PolizistInnen, Feuerwehrleute, RennfahrerInnen - wer ist wer?
Kinder stellen sich aufregende Berufe vor, wenn sie von ihrer Zukunft träumen. Es verwundert daher nicht, dass auch bei LEGO-City die beliebtesten Berufe PolizistInnen (insgesamt 327 Figuren), Feuerwehrleute (218), und RennfahrerInnen (163) sind.
Innerhalb dieser Gruppen wurde die Aufteilung der Geschlechter in den letzten 43 Jahren deutlich angeglichen. Mittlerweile gibt es 48 Polizistinnen, 30 Feuerwehrfrauen und 12 Rennfahrerinnen. Ihre männlichen Kollegen sind allerdings weiterhin deutlich in der Überzahl und bleiben mit 278 Polizisten, 188 Feuerwehrmännern und 150 Rennfahrern Fahnenträger bei den LEGO Top-Jobs.
Interessant ist allerdings die Tatsache, dass es unter weiblichen Spielfiguren mehr Akademikerinnen gibt, als unter den männlichen.


Spielfiguren-Emanzipation im Laufe der Jahre
Eine Entwicklung ist bei dem dänischen Spielzeughersteller klar erkennbar. Noch im Entstehungsjahr 1978 waren die Frauen in einer deutlichen Minderheit. Lediglich 8 wurden auf den Markt gebracht, während immerhin 47 männliche kleine gelbe Menschen erschienen.
Lange blieb die Zahl der weiblichen Personen im einstelligen Bereich, bis 1992 erstmals 12 weibliche role-models für Mädchen dazustießen (im Vergleich: auch hier wurden 48 Männer entwickelt).
Nach einer Durststrecke schafften es die Frauen erstmals 2012 wieder in den zweistelligen Bereich und erreichten die Höchstzahl an Neuerscheinungen im Jahre 2019. Sage und schreibe 55 neue Figuren brachte der Spielzeughersteller auf den Markt. Dieser deutliche Anstieg könnte mit dem Brief der kleinen Charlotte aus dem Jahr 2014 zusammenhängen, in dem sie mutig verlangt „den Mädchen mehr Spaß zu lassen”.

LEGO-City: eine Welt (auch) für Mädchen
Sicherlich hat der dänische Spielzeughersteller in den letzten Jahren eine Veränderung vollzogen und sich darum bemüht, die LEGO-City-Welt auch für Mädchen interessanter zu gestalten. Seit 2012 sind die Neuerscheinungen der weiblichen Figuren konstant im zweistelligen Bereich und lassen so deutlich mehr Auswahl als noch zu Beginn.
Dennoch bleiben die männlichen Figuren auch in den letzten Jahren in der Überzahl. Auch beim Höchststand der weiblichen Neuerscheinungen 2019 wurden 38 Männer mehr entwickelt - hier ist also weiterhin Luft nach oben.
Auch bei aufregenden Berufen wie RennfahrerInnen, der Küstenwache oder PilotInnen würden wir uns über etwas mehr weibliche Unterstützung freuen.
Es bleibt also zu hoffen, dass LEGO an dem eingeschlagenen Weg festhält und auch weiterhin daran arbeitet, Mädchen zu zeigen, dass sie alles werden können, was sie wollen.

Sämtliche Quellen: Quellen Lego City Setnummern (Excel) / PDF
Die Untersuchung wurde auf Re-Brickable durchgeführt. Die Untersuchung enthält alle Sets (bis Frühjahr 2021) des dort unter City/Town markierten Genres.
Jahre wurden einzeln durchgegangen. Falls ein Jahr eine stark erhöhtes Aufkommen des selben, inhaltlich identischen promotional Sets enthielt, so wurden nicht alle, sondern nur ein relevanter Anteil aufgenommen. Entsprechende Set-Nummern der ausgelassenen Sets wurden notiert.
Eine Figur wurde Beruf und Geschlecht nach Darstellung und Figurentyp zugewiesen. Hierbei wurde Darstellung auf Verpackung, Anleitung und Einzelabbildung beachtet.
Diese Art der Untersuchung enthält subjektive Elemente.