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Juli 16, 2021

Bundestagswahl: Wie viel kosten Wahlhelfer?

Bundestagswahl: Wie viel kosten Wahlhelfer?

Es ist wieder so weit. Es ist Wahljahr. Wie bei jeder Wahl in Deutschland werden auch dieses Jahr tausende Wahlhelfer benötigt. Schon vor Corona war es keine einfache Aufgabe, so viele ehrenamtliche Mitarbeiter zu mobilisieren. Um mehr Freiwillige anzulocken und die Aufgabe als Wahlhelfer entsprechend zu würdigen, haben viele Städte das sogenannte Erfrischungsgeld erhöht. Der vom Staat vorgegebene Betrag liegt bei 35 Euro für den Wahlvorsteher und 25 Euro für alle anderen Rollen im Wahlvorstand.

Das Ehrenamt des Wahlhelfers wird offiziell nicht als "Arbeit" deklariert und kann auch ohne Entlohnung eine spannende Aufgabe sein, nichtsdestotrotz freut sich jeder Helfer, entsprechend entlohnt zu werden. Die meisten Wahlhelfer bei der Urnenwahl sind ca. sechs Stunden im Einsatz. Bei der Briefwahl fällt der Einsatz etwas kürzer aus, da sie meistens nur für die Auszählung vor Ort sein müssen. Zusätzlich müssen Wahlvorsteher und mancherorts Schriftführer noch einer Schulung beiwohnen.

Doch in welcher Stadt erhalten Wahlhelfer das höchste Erfrischungsgeld? Für unsere Analyse haben wir die Erfrischungsgelder der 40 größten Städte Deutschlands festgestellt und verglichen. Sämtliche Informationen wurden bei den zuständigen Behörden ermittelt. Daher möchten wir hier nochmals ein herzliches Dankeschön an alle zuständigen Sachbearbeiter aussprechen.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie zur Bundestagswahl 2021

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie zur Bundestagswahl 2021

*Die Erfrischunsgelder für Frankfurt am Main standen während des Untersuchungszeitraums noch nicht fest. **Sämtliche Informationen wurden über die Ämter für Statistik und Wahlen ermittelt.

Wahlhelfer in nahe benachbarten Städten erhalten nicht unbedingt ein ähnlich hohes Erfrischungsgeld. Kein Beispiel sticht hier so hervor wie jenes des Ruhrpotts: Während Duisburger und Essener Wahlvorsteher mit mindestens 80 Euro Sonntagabend nach Hause gehen, erhält ein Wahlvorstand in Dortmund nur 55 Euro. Rund 30 Kilometer westlich freuen sich Gelsenkirchener Wahlvorsteher über 70 Euro. Der Rekord in der Kategorie geht allerdings an die baden-württembergische Hauptstadt Stuttgart. Mit 132 Euro bekommen die Vorsteher hier das Vierfache wie in Münster, Halle oder Wiesbaden (jeweils 35 Euro).

Ein weiterer Ausreißer in Baden-Württemberg ist Freiburg. Hier kümmert sich die Stadtverwaltung um alle Rollen außer um die des Beisitzers. Ehrenamtliche Mitarbeiter werden hier mit 60 Euro allerdings überdurchschnittlich vergütet.

Trotz des Rekordbetrages, den die Wahlvorsteher in Stuttgart erhalten, liegt die Stadt nur auf dem zweiten Platz im bundesweiten Vergleich des durchschnittlichen Erfrischungsgeldes. Bielefeld führt diese Posten an. Hier erhalten alle Wahlhelfer 80 Euro. Zusätzlich erhalten Wahlvorsteher, Schriftführer sowie deren Stellvertreter 20 Euro Schulungsgeld. Dadurch ergibt sich - nach Rücksichtnahme auf alle von uns betrachteten Stellen - ein durchschnittliches Erfrischungsgeld von 96 Euro.

Halle an der Saale bildet das Schlusslicht unserer Untersuchung. Auch die Großstadt in Sachsen-Anhalt bleibt beim staatlich vorgegebenen Mindestbetrag von 25 Euro. Gefolgt werden diese Städte von Mainz und Braunschweig. Hier erhalten alle Mitglieder des Wahlvorstandes, unabhängig von ihrer Funktion zur Bundestagswahl, eine Aufwandsentschädigung von 35 Euro.

In Rostock findet dieses Jahr eine Doppelwahl statt. Am Wahltag zur Bundestagswahl werden zusätzlich die Stimmen zur Landtagswahl ausgezählt. Um dieser erhöhten Verantwortung gerecht zu werden, wird ein erhöhtes Erfrischungsgeld an alle Wahlhelfer der Urnenwahl gezahlt.

Das durchschnittliche Erfrischungsgeld liegt hier bei 70 Euro.

Ost-West-Gefälle: Wahlhelfer in den neuen Bundesländern erhalten weniger

Vergleicht man das Erfrischungsgeld in den neuen Bundesländern mit dem der alten Bundesländer, sieht man einen Unterschied. Hier ist allerdings zu beachten, dass nur sechs der von uns untersuchten Städte in den neuen Bundesländern liegen.

In den neuen Bundesländern liegt das durchschnittliche Erfrischungsgeld bei 49,75 Euro und ist somit rund acht Euro geringer als in den alten Bundesländern (57,02 Euro). Der Median des durchschnittlichen Erfrischungsgeldes liegt noch weiter auseinander: 60 Euro in den alten und 47,25 Euro in den neuen Bundesländern.

Zum Vergleich: Der Median des durchschnittlichen Erfrischungsgeldes über alle Städte liegt bei 60 Euro. Der Durchschnitt nur knapp darunter bei 57,4 Euro.

 

Geimpfte Wahlhelfer

Vor der Aufhebung der Impfpriorisierung wurden Wahlhelfer der Priorisierung 3 zugewiesen. Dies ermöglichte vielen potenziellen Wahlhelfern, sich früher impfen zu lassen, um rechtzeitig zur Wahl vollständig geimpft zu sein Zur Zeit der Bekanntmachung dieser Priorisierung war dies sicherlich ein zusätzlicher Ansporn für jene, die sonst ihre Rolle als Wahlhelfer eher ablehnen würden.

Zu unserer Untersuchung: Alle Angaben enthalten eventuelle Schulungen.

Sonderfall Stuttgart: Hier wird nach Stunden abgerechnet. Zusätzlich wird hier zwischen Online und Offline Schulung unterschieden. Unsere Berechnung gilt für 6 Stunden. Offline-Schulungen für den Wahlvorstand und Online-Schulungen für Stellvertretungen und Briefwahlvorsteher.

Die erhaltene Entschädigung für eventuelle Übernachtungs- und Fahrtkosten wird in diesem Artikel nicht betrachtet. Zusatzvergütungen wurden ebenfalls nicht untersucht.

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