Beruf oder Berufung?
Geht es dir im Job um mehr als Geldverdienen? Finde heraus, wie du in 5 Schritten mit dem Ikigai-Konzept deine Berufung erkennst.

Finde heraus, wie du in 5 Schritten mit dem Ikigai-Konzept deine Berufung erkennst

Was ist dir wichtig? Irgendein Job zum Geldverdienen, oder die tiefe Verbindung zur Tätigkeit, eine klare Mission und ein bisschen die Welt verbessern? Wenn du zu den Menschen gehörst, die sich fragen, ob es für sie einen Beruf mit mehr Sinn gibt, gehörst du wahrscheinlich in die zweite Kategorie.

Doch woher sollst du eigentlich wissen, was die tägliche Arbeit mit Sinn erfüllt? Muss es immer die NGO (Nicht-Regierungs-Organisation) sein, die sich für die großen gesellschaftlichen Themen stark macht, oder kannst du dein Glück auch in anderen Feldern finden?

Schon wenn du dich im Familien- und Freundeskreis umschaust, siehst du wahrscheinlich, dass es sehr persönlich und individuell sein kann, was Menschen antreibt, mit Sinn und Stolz erfüllt und morgens hochmotiviert aus den Federn springen lässt. Wie also kannst du herausfinden, wofür dein Herz schlägt?

Ikigai – mit japanischem Konzept zum Lebensglück

Eine Methode, die inzwischen auch bei uns in Deutschland immer häufiger empfohlen wird, ist das japanische Konzept des Ikigai (Wird so gesprochen, wie es geschrieben wird, mit der Betonung auf der zweiten Silbe: iki-gai). Ikigai ist das japanische Wort für Lebenssinn, und das Konzept kann dabei helfen, herauszufinden, was dich antreibt und deinem (Arbeits-)Leben Bedeutung, Erfüllung und einen tieferen Sinn gibt. Deinen persönlichen Purpose eben.

Mit vier Fragen zum Ikigai

Das Ikigai-Konzept beleuchtet vier grundlegende Fragen:

Was macht mir Freude?
Worin bin ich besonders gut?
Wofür werde ich bezahlt?
Was braucht die Welt?

Aus deinen Antworten bilden sich Schnittmengen, und ganz in der Mitte liegt dein Ikigai. Das ist genau die Stelle, wo sich deine Leidenschaft und deine Talente mit dem decken, was die Welt braucht – und du mit deiner Tätigkeit genug Geld verdienst.

Symbolbild ikigai

Wenn du das Schaubild mit Inhalten füllen willst, wirst du wahrscheinlich merken, das ist keine ganz einfache Aufgabe. Deine Stärken, Interessen, Wünsche und Werte zu kennen, ist dabei eine wichtige Voraussetzung. The good news: Du kannst dich in deinem ganz eigenen Tempo annähern.

Wir haben zu jedem der vier Themenbereiche Fragen zusammengestellt, die dir helfen können, dich zu reflektieren. Manchmal kann auch ein:e “Sparringspartner:in” dabei helfen, indem sie oder er dir die Fragen stellt und Stichpunkte notiert.

Zu deinem Blick auf dich selbst, kann auch Feedback von außen dabei helfen, die Fragen zu beantworten. Manchmal finden wir unsere eigenen Stärken so “normal”, dass wir gar nicht erkennen, wie außergewöhnlich gut wir etwas können. Und ja – ab und zu kann es auch mal passieren, dass wir uns überschätzen.

Überlege dir, wer dich hier mit ehrlichem Feedback unterstützen könnte. Neben Family & Friends kennen dich zum Beispiel häufig auch Kolleg:innen so gut, dass sie wertvolle Tipps für dich haben könnten. Wie bei jedem Feedback: Höre dir alles in Ruhe an, mach dir Notizen, bedanke dich und überlege anschließend, was du daraus für dich mitnehmen möchtest.

Fragen und Reflektion

Was du gut kannst aka deine Stärken
  • Worin bist du besonders gut?
  • Was fällt dir besonders leicht?
  • Wofür loben und bewundern dich andere Menschen?
  • Wobei bitten dich andere um Hilfe?
Was du liebst aka deine Leidenschaft
  • Worin kannst du dich verlieren?
  • Wofür begeisterst du dich?
  • Was machst du gerne in deiner Freizeit?
  • Was hast du als Kind schon gern gemacht?
Was die Welt braucht aka das große Ganze
  • Was sind für dich die großen Themen unserer Zeit?
  • Welche Themen sind dir besonders wichtig?
  • Was würdest du in der Welt gerne verändern?
  • Wie sähe eine bessere Welt aus?
Wofür du bezahlt wirst aka Jobs und Arbeitsmarkt
  • Welche Ausbildungen / Abschlüsse hast du?
  • Welche könntest du noch machen?
  • Welche Jobs hattest du schon?
  • Welche Berufsfelder gibt es, die zu deinen Angaben passen?
  • Welche davon sind wie für dich erreichbar?

Nicht ganz einfach, aber es lohnt sich!

Auch wenn es viele und teilweise schwierige Fragen sind, wenn du deinen persönlichen Purpose finden willst, wird sich die Mühe lohnen. Je besser wir uns selbst kennen, desto besser können wir verstehen, was uns guttut und entscheiden, was wir wirklich wollen. Auch wenn du nicht sofort ganz klar ableiten kannst, welcher Job für dich Erfüllung bringt, kannst du wahrscheinlich zumindest recht deutlich erkennen, welche Themen dir wichtig sind und was in deinem Leben mehr Raum verdient – vielleicht erstmal als als Hobby oder Volunteer im Ehrenamt. Und deinem Ikigai kommst du so auf jeden Fall Schritt für Schritt näher.